www.cattledog-forum.de

[Chaos]

Hallo zusammen,

Es gibt sicher welche unter Euch die kennen die "Geschichte von Chaos und seiner angeblichen einseitigen Taubheit".....

Aber je mehr Züchter und Halter es wissen um so besser... Schliesslich kann dies jederzeit wieder passieren und ich rate Euch, hört auf Euren Bauch wenn Ihr eine Ärztliche Diagnose erhaltet, egal in welcher Sache und wenn Ihr Zweifel habt, dann scheut nicht den ganz zu einem anderen Arzt um Euch eine 2te Meinung zu holen....

Hier nun unsere Geschichte.....

Als ich Chaos gekauft habe, war er nicht BEAR getestet und ich hatte nie irgend einen Zweifel daran, dass mein Hund ein Hörproblem haben könnte.
Chaos entwickelte sich zu einem Traumhund und ich wollte Ihn zur Zucht zulassen und fing an meine diversen Test "zu sammeln". Am Ende war ich in der Universitätsklinik in Bern und lies Chaos gleichteitig HD, ED rögten und eben den BEAR Test machen.

Nun da sass ich im Wartezimmer und wartete darauf dass mein Hund von den Untersuchungen zurück kommt, plötzlich kam ein Tierarzt, stellte sich kurz vor und meinte mit "düsterer Miene", "Ihr Hund ist leider Rechts TAUB!!!!"
Da sass ich und konnte nicht glauben was mir dieser Herr in Weiss gerade gesagt hatte......

Also packte ich meinen Chaos ins Auto und telefonierte erstmal eine Runde mit ACD Freunden aus der Schweiz um meinen Frust und meine Zweifel an dieser "Katastrophe" zu verdauen....

Zuhause beobachtete ich mit Argus Augen meinen Hund und machte diverse "Hörtest's" mit Ihm und ich war fest davon überzeugt dass mein Hund hören MUSS !!!!!!! Daran, bestand kein Zweifel, für mich und auch alle anderen die meinen Hund kannten.... wir stehen 5mal die Woche auf dem Hundeplatz und uns viel überhaupt nichts in dieser Hinsicht auf.....

Nach divesersen Telefonaten und Gesprächen mit dem Züchter von Chaos, der Schweizer Zuchtwartin, Freunden und Bekannten habe ich mich entschlossen den Test nochmals wiederholen zu lassen... Ich konnte es einfach nicht glauben, wollte es nicht akzeptieren...

Also telefonierte ich mit Dr. Frank Steffen dem Chefneurologen des Tierspitals Zürich ( der Beste in der Schweiz ) und fragte nach einem 2ten Test....
Dr. Steffen war sehr nett und gleich 2 Tage später am konnte ich zu Ihm in seine Privatklinik nach Luzern kommen um den Test zu wiederholen.
Dr. Steffen empfing mich mit den Worten "ich will nichts wissen von der Diagnose in Bern, ich teste den Hund ganz neutral und nachher können wir es besprechen und den Bericht von Bern analysieren" .

Chaos wurde in Narkose gesetzt und ich war während der Untersuchung dabei. Als Dr. Steffen anfing zu Testen und leise zu sich sagte "Recht's ist mal gut, nun mal sehen was Links ist" da fiel mir ein Stein vom Herzen...... Rechts war also gut (Laut Bern war er ja rechts stocktaub), sprich er war beidseitig hörend !
Nun wollte Dr Frank den alten Bericht von Bern lesen und er konnte nicht glauben was er da in den Händen hielt.....
Er testete Chaos nochmal auf beiden Ohren mit 20 Dezibell um ganz sicher zu gehen ! Aber es gab keinen Zweifel... Chaos hört wie ein Luchs und die auf beiden Seiten !!!!!!!

Ich war so glücklich und gleichzeitig sauer, wütend und empört über die Diagnose von Bern !

Dr. Frank und ich wir haben beide mit der Universitätsklinik in Bern kontakt aufgenommen und den Vorfall geschildert.....
1 Woche später bekomme ich ein Anruf von dem Leiter des UniSpitales in Bern.....

Die Maschine wurde von den Technikern untersucht und man fand einen Wackelkontakt in den Elektronen !!!!!!

Nun, was soll ich sagen.... ich will gar nicht wissen, wie lange diese Maschine schon defekt war und was dies für folgen für mögliche "Pseudo-Taube" Hunde hatte......

Bern hat sich noch schriftlich entschuldigt, ist zu seinerm Fehler gestanden und hat mir die gesammte Rechnung ( inkl HD und ED Rögnten ) erlassen....

LG Nicole

[Stefanie]

Hallo Nicole,

ich kannte deine Geschichte .......es ist doch echt Fassungslos......

Gino hatte halt nicht soviel Glück mit einem Kaputten Gerät, obwohl , bin ich nicht sogar froh das er taub ist wäre er nicht taub, hätte ich ihn ja nicht
Also ist schon gut so

Für Chaos freut es mich sehr das er beidseitig hörend ist So kam ja dieser tolle Rüde in die Zucht

LG
Steffi

[Chaos]

Hallo Steffi,

Wenn ein Hund ganz taub ist, merkt man dies ja am Verhalten des Hundes.
Halbtaube sind da vielleicht schon noch schwerer zu erkennen.

Bei uns im Verein ist eine ältere Frau und die Züchtete früher (ganz früher) Bullterrier und die erklärte mir, wie man früher bevor es die Technischen Möglichkeiten gab, die Hunde auf Ihre Hörfähigkeit getestet hat..... dieses "primitiven" Test habe ich auch im selbstversuch mit Chaos gemacht und natürlich bestand er diesen

LG und toll dass Gino so einen tolles Zuhause gefunden hat !!!
Nicole

[Cattlemaniac]

Also es ist schon ein Ding, dass gerade in Bern (und eben nicht bei einem "einfachen Feld- Wald- und Wiesen TA", der Hörtests eventuell nicht so oft macht) sowas passiert ist.

Chaos und Stefanie haben recht: eigentlich sollte man als Züchter auf jeden Fall erkennen, ob ein Welpe taub ist.
Man beschäftigt sich ja auch mit jedem der kleinen Hunde immer wieder mal einzeln, und spätestens dabei kann man merken, ob da was nicht stimmt.
Wenn man nicht so die ganz viele Zeit hat, kann man während solcher "Einzelstunden" ja auch mal gezielt testen, ob das Gehör funktioniert, man weiß ja, dass bei ACDs leider immer mal taube Babies dabei sind- da macht es wohl gar keinen Sinn, als Züchter den Kopf in den Sand zu stecken und davon auszugehen, dass solches bei einem selbst nicht vorkommen kann...
Es ist ja auch keine "Schande"- und heute finden sich doch auch immer sehr nette Leute, die einen ACD auch mit solch einer "Behinderung" gerne zu sich nehmen und die dann ihre Freude an dem Hund haben... gelle ?

Bei einem halbtauben Welpen kann das schwieriger sein- aber wenn die Welpen "groß" genug sind, kann man schon auch merken, das etwas "nicht stimmt".

Bei einer unserer drei "schrecklichen Schwestern" hab' ich es zum Beispiel daran gemerkt, dass sie beim Spazierengehen zwar genauso unternehmungslustig davon lief wie ihre Schwestern- wenn ich aber gerufen habe, haben ihre Schwestern sozusagen "auf dem Absatz kehrt" gemacht und sind sofort zu mir zurückgestürzt, während sie sich immer erst orientieren musste, wo denn der Ruf jetzt her kam... das habe ich dann, nachdem mir's einmal aufgefallen war, öfter mal "ausprobiert"... und es war eigentlich bei ihr immer so, dass sie nicht so gut "orten" konnte, woher ein Geräusch von weiter weg kam.

Beim Hörtest habe ich selbstverständlich dem TA erst mal nichts von meinem Verdacht gesagt.
Jetzt ist es natürlich in so einem Fall "besser", wenn man mit mehreren Hunden zum Hörtest geht, weil man ja eher "misstrauisch" wird, wenn dann alle drei Hunde auf dem gleichen Ohr taub sein sollen- aber das war bei uns schon mal nicht so, die anderen beiden haben normal gehört.

Also hat der TA beim Testen selbst bemerken müssen, dass ein Ohr bei einem Welpen anders reagiert und dann mit der kleinen Hündin einen zweiten Hörtest in unserem Beisein gemacht, um uns zu erklären, was das Gerät eigentlich anzeigen müßte, aber nicht tut.

Dabei hat er dann auch die Lautstärke nach oben gefahren, so dass wir selbst sehen konnten, dass ab einer gewissen Dezibel- Zahl (weiß nicht mehr genau... 90...100...? Jedenfalls halt höher als 80) das Gerät dann schon einen Ausschlag gezeigt hat.
Da mussten wir dann leider sicher sein, dass das Gerät richtig gearbeitet hat, aber das kleine Ohr eben nicht.

Heute merkt man es der Hündin wohl nicht mehr an, dass sie auf einem Ohr ziemlich wenig hört- ich glaube, jemand der das nicht weiß wird das kaum bemerken.

Eigentlich hätte ich von denen in Bern erwartet, dass sie -bevor sie einem Besitzer so ein "Urteil" ins Gesicht werfen- erst mal irgendwie "testen", ob ihr Gerät einwandfrei arbeitet... sicher kann man das bei so hochtechnischen Teilen... die haben bestimmt so eine Art "Selbstestfunktion"... und wenn sie die nicht haben, sollte man sie vielleicht erfinden... ... oder?
_________________
Cattlemaniac
Andrea Kreusch

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
You can take that dog out of Australia-
but you can't take Australia out of that dog !

[Chaos]

Man hat mir in Bern gesagt, dass es eben ein Wackelkontakt gewesen sei, denn es wäre Ihnen aufgefallen wenn als Beispiel die letzten 10 getesteten Hunde alle auf dem selben Ohr taub gewesen wären..... Ich kann nur hoffen dass es der Wahrheit entspricht... denn wenn auf Grund solcher falschen Diagnosen, potentielle Zuchtiere kastriert oder gar eingschläfert werden, dann wäre dies wirklich Skandalös

Ja, das Tierspital Bern ...... ich fahre in Zukunft nur noch nach Zürich.. ist gleich weit von Basel aus

[Monika]

An Nicole

Das mit Chaos war echt Pech und hat zum Glück ein gutes Ende genommen. Ich habe alle meine Würfe in Bern testen lassen und die Neurologen mit ihren Teams waren immer sehr kompetent und nett. Auch hat Bern (leider ohne Zürich) ein Programm wo wir mitmachen. Jedem Welpen und Elterntier wird Blut genommen. Auch den Dalmatineren und anderen Rassen.

Ich denke sie arbeiten gut und geben sich alle Mühe. Was passiert ist, ist echt bedauerlich und der Arzt war nicht glücklich darüber. Sicher werden sie in Zukunft wengier schnell nur ihrer Maschine vertrauen.

Es ist für mich unmöglich, dass man nicht merken soll, ob ein Welpe taub ist oder nicht. Wenn ich lese, dass ein tauber Welpe als normal verkauft wird und sich die neuen Besitzer wundern, dass er nicht reagiert......da stehen mir die Haare zu Berge. Das ist für mich ein Armutszeugnis. D.h. für mich gleich viel, wie ich hab mich nicht mehr um den Welpen gekümmert, als ihn gefüttern und verkauft. Nein, echt. Ein Halbtauber zeigt es uns auch, man muss es nur auch sehen wollen.


LG
Monika